Lena hat Schmerzen: Die Begegnung und Befundung von Menschen mit Schmerzen

In dieser aktuellen Blogreihe ist Lena*, Name geändert, meine Klientin in meiner komplementärtherapeutischen Praxis. Sie erzählte mir am Telefon von verschiedenen Beschwerden und belastenden Themen. Heute jedoch sind ihre Schmerzen für Sie im Vordergrund.

In diesem Blog einige Antworten zu folgenden Fragen;: 

  • Wie begegne ich als Komplementärtherapeutin Menschen mit Schmerzen
  • Unter welchen Schmerzen leidet Lena? 

Wie begegne ich als Komplementärtherapeutin Menschen mit Schmerzen?

Damit ich komplementärtherapeutisch oder eben ganzheitlich den Menschen mit Schmerzen behandeln kann, ist es wichtig für mich, die Schmerzsituation und den Menschen dahinter differenziert kennen zu lernen. Dazu gehört dass ich Lena Raum gebe für Sie und ihre Themen. Dem Gespräch folgen meistens eine körperliche und energetischer Befundung, was weitere Erkenntnisse ursächlicher Faktoren und mögliche Zusammenhänge im Organismus geben kann.  

Schmerzen ist ein grosses Wort und hat viele Facetten. Die WHO definiert Schmerz wie folgt:

Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.

Ein Schmerz kann daher auch eine Warnfunktion im Körper haben und soll nur behandelt werden, wenn seine Warnfunktion nicht mehr notwendig ist.

"Und Schmerz ist, was der Patient sagt."

Daran halte ich mich und möchte einfach mal wertfrei für den Menschen da sein. Die Menschen kommen mit unterschiedlichsten Schmerzerfahrungen in meine Praxis und ich kann in meinen Kompetenzrahmen die Schmerzreduktion unterstützen. Wenn angezeigt werden die Klienten zur weiteren Abklärung und Therapie an Fachspezialisten weiterweisen.  

Unter welchen Schmerzen leidet Lena?

Lena erzählt mir über ihre Schmerzen im Rücken, Nacken, Schulterbereich: «Sie habe eigentlich fast ständig Schmerzen und wisse manchmal nicht mehr wirklich, wie sie sitzen, liegen oder sich bewegen soll. Sie schlafe auch sehr oft schlecht. Kein Arzt könne ihr sagen, woher die Schmerzen kommen. Ihr Mutter habe auch immer Schmerzen gehabt.» 

Als ich Lena gegenüber sitze, fällt mir auf, dass ihre rechte Schulter tiefer liegt als ihre linke Schulter. Ausserdem sind beide Schultern nach vorne innen rotiert und sie sitzt vornüber eingesunken mit einem runden Rücken. Das linke Beine hat sie über das rechte Bein geschlagen. Ich mache mir eine Notiz dazu mit der Frage, was könnte die äussere Haltung mit der inneren Haltung zu tun haben?  

Lena: «Ich habe schon als Teenager ab und zu Rücken- Nacken- und auch Kopfschmerzen gehabt. Mir wurde immer gesagt, dass wäre wohl wegen dem Wachstum und die Schmerzen würden wieder vergehen. An einen konkreten Auslöser erinnere ich mich nicht. Ich bin mal von einem Pferd gestürzt und hatte das Steissbein gestaucht, das waren aber andere Schmerzen. In den letzten Jahren habe ich auch schon Physiotherapie gemacht, was etwas Besserung gab, vor allem die Massagen seinen wohltuend und entspannend gewesen. In dieser Zeit bin ich auch ins Fitness gegangen und habe dort an den Geräten Muskelaufbautraining gemacht. Sich neben dem sitzenden Bürojob etwas mehr zu bewegen habe mir gutgetan, jedoch waren die Übungen manchmal auch schmerzhaft gewesen. Ich habe dann das Fitnesstraining wieder sein lassen, es ist mir einfach auch zu teuer. Seit der Beziehungskrise und der Trennung vom Partner kann ich mich zu gar nichts mehr aufraffen. Ich nehme ab und zu entzündungshemmende Schmerzmittel, vor allem wenn noch Kopfschmerzen dazukommen. Diese ertrage ich einfach schlechter. Ich habe Angst, dass ich mal so viele Schmerzmittel nehmen muss wie meine Mutter.» 

Ich: «Lena, ich kann deine Situation verstehen und wünsche Dir, dass Du dich bald wieder wohler fühlen kannst in deinem Körper. Bitte sag mir noch, was genau von ärztlicher Seite her abgeklärt wurde und falls Du Arztberichte hättest, ob Du mir diese mitbringen würdest, damit ich diese einsehen kann.»  

Lena: «Es wurden vor allem der Rücken untersucht, da habe man nichts ausser gewöhnliches feststellen können.» 

Ich erkundige mich noch, ob es aktuell motorische oder sensorische Ausfälle oder Probleme mit dem Stuhlgang oder dem Wasser lassen gebe, was Hinweise für akute Bandscheibenvorfälle sein könnten. Lena verneint. Ich mache mir die Notiz, dass je nach Verlauf auch noch weitere Abklärungen in Richtung systemischer Schmerzerkrankungen eingeleitet werden müssten.

Vorerst haben wir grünes Licht, um an der Schmerzthematik und Schmerzreduktion komplementärtherapeutisch weiterzuarbeiten. 

Lena zeichnet mir ihre aktuellen Schmerzpunkte und Schmerzonen auf dem Bodyprotokoll ein. Ihr aktuell stärkster Schmerz ist in der Nacken- Schulterregion und stuft ihn auf der Schmerzskala von 0 – 10 mit einer 8 ein.
Ich befunde differenzierter die Haltung und kann eine Skoliose sehen. Der Tastbefund ergeben eine starke muskuläre Verspannung an der gesamten Körperrückseite. Wir sprechen über die vornübergebeugte Haltung und machen ein Experiment zusammen.
Ich leite Lena Schritt für Schritt an der Fuss-, Knie-, Hüft- und Becken sowie Schulterposition kleine Veränderungen vorzunehmen und sich den Kopf vorzustellen, der mit einer unsichtbaren Schnur nach oben zieht. Lena kann einiges Umsetzen und meint: «Diese Haltung ist sehr anstrengend und ungewohnt.» Wir beobachten einfach, was möglich ist und nehmen wahr. 

 

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Auch Du könntest ganz viel in diesem Bild beobachten. Ob die äussere Haltung auch einen Einfluss auf unser gesamte Wohlbefinden haben könnte?


Der energetische Check ergibt Blockaden in verschiedenen Meridianen.

Ich erkläre Lena: «Die Meridiane haben Bezug zu unseren Organen, Muskeln und den Emotionen. Schon ein regelmässiger energetischer Ausgleich kann ganzheitlich regulierend wirken und Schmerzen positiv beeinflussen»  

Aufgrund der Befundung können Lena und ich erkennen, dass es zahlreiche Ansatzpunkte gibt, an der Schmerzreduktion komplementärtherapeutisch und methodenspezifisch zu arbeiten.

Zum Beispiel über die innere und äussere Haltung, die Muskeln, die Energieebene, das Denken und die Emotionsregulation.  

Wie wir konkret über die Körper- und Prozessarbeit lösungsorientiert vorgehen, liest Du im nächsten Blog:

Komplementärtherapeutische Schmerztherapie bei Lena.

Übrigens ist das dankbare am Thema Schmerz für den Klienten wie auch für mich als Therapeutin, dass schnell klar wird, meist schon im Moment der ersten Behandlung, ob es Veränderungen im Schmerzempfinden und - erleben gibt oder nicht, was den weiteren Behandlungsablauf entsprechend beeinflusst, ganz nach dem Motto: Schädliches vermeiden und Gutes tun.  

Ich freue mich, wenn Du beim nächsten Blog wieder dabei bist. 

Herzlich Monika